2010/2011
INSELFIEBER
ein Elbmärchen ... das Grenzen überschreitet
2010 - still in progress


Gestern. Ich kam auf die Beine, streckte
mich und wusste, dass dieser Tag ein
wunderbarer werden würde. Wir Insolaner
stehen jeden Morgen auf die gleiche Weise
auf. Ich glaube, wir können gar nicht
anders.
Ohne genau darüber nachzudenken, schlüpfte ich bei Sonnenaufgang in meine Klamotten und
stürmte hinaus. Um was zu tun?
Nichts.
Ich liebte es, die Erste auf der Straße zu sein und mich vom Treiben meines Ortes inspirieren
zu lassen...
Ungefähr vor einem Jahr hatte ich meine erste große Krise. Ich war davon ausgegangen, frei
zu sein. Es traf mich wie ein Blitz. Um Mitternacht wurde ich wach. Schweiß gebadet aber
endlich überzeugt, das Richtige zu tun. Ich tastete mich im Halbdunkel vor, um die große
Schere aus meiner rechten Schreibtischschublade heraus zu fischen und befreite mich. Die
Folgen; ich setzte meinem Marionetten-Dasein ein Ende und schnitt meine
Silikonverbindungen zur Bewegungssteuerung und dem zentralen Datenspeicher durch.
Einfach so, es war kinderleicht. Ich hatte erwartet, einen Zusammenbruch meines Körpers zu
erleben, aber das geschah nicht. Stattdessen kotzte ich. All die überflüssigen
Zurechtweisungen würgte ich nach und nach aus mir heraus. Schluss mit dem Eingeengt sein!
Na ja fast- wir waren Gefangene im Netz der Zeit und diese hanseatische Hoheit, wir nannten
ihn auch unseren Sonnenkönig KHAN, kontrollierte uns. Er hatte tatsächlich die Vorstellung,
unsere Inselwelt neu zu definieren... nur weil der einsame Wolf, Atlatus und die Schnaken
manchmal ihr Engagement übertrieben...






